Glomeruläre Filtrationsrate (GFR)
Die GFR ist ein Maß für die Ausscheidungsfunktion der Nieren; ihre Messung bzw. Bestimmung ist vornehmlich indiziert im sogenannten creatinin-blinden Bereich, also bei (noch) geringer Einschränkung der Nierenfunktion.
Goldstandard für die Messung der Filtrationsrate ist die INULIN-Clearance , welche aber in der Routine nicht praktikabel ist.
Mit guter Näherung hat sich die Bestimmung durch die sogenannten MDRD-Formeln nach Levey (1999) durchgesetzt. Zu bevorzugen ist die sogenannte Langformel, zu deren Berechnung neben den persönlichen Daten des Patienten (Alter, Geschlecht, Rasse) und dem Serumcreatinin auch Serumharnstoff und Albumin vonnöten sind.
Die sogenannte Kurzformel, welche ausschließlich mit dem Serumcreatinin rechnet, sollte nur in Ausnahmefällen zur Beurteilung herangezogen werden.
Die Berechnung der GFR wird in unserem Labor auf Anforderung ("GFR") automatisch durchgeführt, kann von externen Nutzern auch (sofern alle Daten vorliegen) auf dieser Seite erhoben werden. In Zweifelsfällen und bei Problemen stehe ich mit meinen MitarbeiterInnen gerne zur Verfügung (Tel. 0316/ 71 21 76-27).
Weiterführende Literatur findet sich im online "Laborlexikon" sowie im Standardwerk der Labormedizin von L. Thomas, 2005, das auszugsweise gerne zur Verfügung gestellt wird.
Dr. Hans Schenk
Facharzt für Labormedizin und Innere Medizin